Baunebenkosten: Ein wichtiger Kostenfaktor für Bauherren – Überblick & Checkliste
Ein Haus zu bauen ist nie billig. Womit viele angehende Bauherren vor dem Bau nicht rechnen, sind die „versteckten“ Nebenkosten, die zu den offensichtlichen Kosten (z.B. Handwerker, Baumaterialien, Grundstück und so weiter) dazukommen.
Diese oft unterschätzten Ausgaben sind jedoch ein wichtiger Bestandteil der Gesamtkosten und entscheidend für eine realistische Finanzierungsplanung.
Mit unserem Ratgeber können Sie sich einen Überblick über die anfallenden Nebenkosten verschaffen und anschließend unseren Nebenkostenrechner nutzen, um herauszufinden, welche Kosten auf Sie zukommen.
Ein Hausbau steht an – was beachten? Das Wichtigste in Kürze:
- Baunebenkosten können bis zu 15 Prozent der Bausumme ausmachen
- Planen Sie Posten wie Grunderwerbsteuer, Notargebühren & Maklerkosten ein
- Berechnen Sie die Kosten transparent mit einem Nebenkostenrechner
Was sind Baunebenkosten vs. Baukosten?
Baukosten betreffen direkt den „Baukörper“, also zum Beispiel das Haus, das Sie bauen. Baunebenkosten sind hingegen die Kosten, die über diese reinen Baukosten hinausgehen. Beispiele sind etwa Gebühren für Genehmigungen und Anschlüsse, aber auch Notarkosten, behördliche Gebühren und Beratungsleistungen. Die Baunebenkosten sind in der Kostengruppe 700 (DIN 276) definiert.
Was gehört alles zu den Baunebenkosten?
Es ist deswegen so wichtig, die Baunebenkosten gründlich zu kalkulieren, weil sie bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten eines Hausbaus betragen können. Zu den Baunebenkosten gehören zum Beispiel:
- Grunderwerbsteuer
- Notar- & Grundbuchkosten
- Maklerprovisionen
- Gebühren für Baugenehmigungen
- Erschließungsbeiträge
- Kosten für Außenanlagen & Garten
- Diverse Versicherungen
- Zinsen während der Bauphase
Nebenkosten vor dem Bau & für die Bauvorbereitung
Bevor der erste Spatenstich erfolgt, fallen bereits wichtige Nebenkosten an, die für eine solide Bauvorbereitung entscheidend sind. Wir haben für Sie eine Checkliste mit allen anfallenden Kosten erstellt:
Kostenart |
Beschreibung |
Grunderwerbsteuer |
Steuer auf den Kaufpreis des Grundstücks |
Notar- & Grundbuchgebühren |
Kosten für Vertragserrichtung & -eintragung |
Maklerprovision |
Honorar bei Vermittlung durch einen Makler |
Baugenehmigungsgebühren |
Kosten für die behördliche Genehmigung des Bauvorhabens |
Vermessungskosten |
Kosten für die amtliche Vermessung des Grundstücks |
Beratungskosten |
Honorare für Architekten, Ingenieure, Bauberater |
Prüfung der Bodenbeschaffenheit |
Kosten für Bodengutachten & geologische Untersuchung |
Nebenkosten während des Bauvorhabens
Auch während des Bauvorhabens treten neben den direkten Baukosten diverse Nebenkosten auf, die Sie in Ihrem Budgetplan berücksichtigen müssen. Hier ist eine Baunebenkosten-Liste für diese Phase:
Kostenart |
Beschreibung |
Bauwasser & Baustrom |
Vorübergehende Versorgung der Baustelle mit Strom & Wasser |
Bauzaun |
Miete oder Kauf von Absperrungen für die Baustelle |
Baustellen-Versicherungen |
Versicherung gegen Bauunfälle oder Schäden am Bau |
Container für Baustellenbüro |
Miete für Bürocontainer & Toiletten |
Entsorgung |
Kosten für die Entsorgung von Bauschutt & Müll |
Zwischenfinanzierungszinsen |
Zinsen für das während der Bauphase in Anspruch genommene Kapital |
Nebenkosten nach Abschluss des Bauprojekts
Mit dem Abschluss Ihres Projekts ist es in Sachen Nebenkosten noch nicht getan. Auch danach gibt es weitere Nebenkosten, die für den reibungslosen Übergang ins neue Eigenheim wichtig sind:
Kostenart |
Beschreibung |
Endabnahme |
Gebühren für die offizielle Abnahme des Bauwerks |
Anschlusskosten |
Kosten für den Anschluss an Strom-, Wasser- & Gasnetz |
Außenanlagengestaltung |
Kosten für die endgültige Gestaltung von Garten & Einfahrten |
Umzugskosten |
Kosten für den Umzug in das neue Heim |
Einrichtung & Möbel |
Anschaffungen für die Inneneinrichtung |
Nachfinanzierung |
Eventuelle zusätzliche Darlehen für unerwartete Mehrkosten |
Wie hoch sollte man die Baunebenkosten ansetzen?
Baunebenkosten betragen in der Regel etwa 15 Prozent der gesamten Baukosten, können aber zwischen 10 und 20 Prozent bzw. je nach Projekt variieren. Zu den Faktoren, welche die Höhe beeinflussen, gehören regionale Unterschiede, die Komplexität Ihres Bauvorhabens und natürlich Ihre individuellen Ansprüche an Ausstattung und Design.
Baunebenkosten für Haus & Neubau
Falls Sie ein Haus von Grund auf neu bauen, fallen auf alle Fälle folgende Baunebenkosten an:
- Grunderwerbsteuer
- Notar- und Grundbuchgebühren
- Maklergebühren
- Baugenehmigungsgebühren
- Erschließungskosten
- Kosten für Außenanlagen
- Baustellen-Versicherungen
- Finanzierungsnebenkosten
Baunebenkosten für Neubau & bei schlüsselfertigem Haus
Auch beim Immobilienkauf eines Fertighauses gibt es einige Baunebenkosten, die Sie auf dem Zettel haben sollten:
- Grunderwerbsteuer
- Notar- & Grundbuchgebühren
- Maklerprovision (falls zutreffend)
- Baugenehmigungsgebühren
- Erschließungskosten
- Hausanschlusskosten für Versorgungsleitungen
- Außenanlagen & Garten
- Finanzierungskosten wie Bereitstellungszinsen
Baunebenkosten beim Erwerb einer Eigentumswohnung
Falls Sie kein Haus, sondern eine Eigentumswohnung kaufen, müssen Sie trotzdem einige Punkte beachten. Denn auch beim Kauf einer Wohnung fallen neben dem Kaufpreis Nebenkosten an. Zu diesen zählen zum Beispiel:
- Grunderwerbsteuer
- Notar- & Grundbuchgebühren
- Maklerprovision
- Verwaltungskosten für die Eigentümergemeinschaft
- Kosten für Stellplätze oder Garagen
- Einrichtungs- & Renovierungskosten (falls notwendig)
Wie berechnet man die Baunebenkosten?
Wie Sie mittlerweile bestimmt schon bemerkt haben, fließen in die Baunebenkosten viele verschiedene Faktoren ein – das kann die Berechnung ganz schön komplex werden lassen. Dennoch sollten Sie sie so genau wie möglich kalkulieren, denn Fehler bei der Berechnung können dazu führen, dass Sie Ihr Budget überschreiten und im schlimmsten Fall die Baufinanzierung und Ihre finanzielle Stabilität gefährden.
Ein erster Schritt sind professionelle Tools wie der Nebenkostenrechner von mybaufinanzierung. Von der Grunderwerbsteuer über die Maklergebühren bis hin zu den Erschließungskosten berücksichtigt dieser Hauskauf-Nebenkosten-Rechner sämtliche potenziellen Posten.
Übrigens: Die Baunebenkosten sollten Sie im besten Fall mit Ihrem Eigenkapital decken können. Es gibt aber auch Finanzierungsmethoden wie 120%-Vollfinanzierungen, welche die Finanzierung der Baunebenkosten für eine Hausfinanzierung ohne Eigenkapital mit einschließen. Setzen Sie sich für weitere Infos gerne mit unseren Experten in Verbindung!
Viel sparen können Sie bei den Baunebenkosten in aller Regel nicht – es sei denn, Sie sind selbst Handwerker und können Arbeiten selbst erledigen. Allerdings können Sie an anderer Stelle durchaus bares Geld sparen: und zwar bei der Kreditwahl!
Mit Hilfe eines unabhängigen Kreditvergleichs können Sie günstige Kredite zur Baufinanzierung finden und Ihre finanzielle Gesamtbelastung deutlich senken.
Was sind typische Baunebenkosten Beispiele?
Die Baunebenkosten können je nach Projekt variieren. Damit Sie sich trotzdem ein ungefähres Bild machen können, möchten wir Ihnen eine Übersicht mit typischen Beispielen für Baunebenkosten und deren Höhe zeigen. Dabei gehen wir von einem Bauvorhaben mit Baukosten in Höhe von 300.000 Euro aus:
Nebenkostenart |
Prozentanteil an Baukosten |
Anfallende Kosten |
Grunderwerbsteuer |
3,5 % bis 6,5 % |
Regional unterschiedlich |
Notar- & Grundbuchgebühren |
1,5 % |
4.500 € |
Maklerprovision |
3,57 % |
10.710 € |
Baugenehmigungsgebühren |
0,5 % |
1.500 € |
Erschließungskosten |
5 % |
15.000 € |
Hausanschlusskosten |
1 % |
3.000 € |
Außenanlagen & Garten |
3 % |
9.000 € |
Finanzierungskosten |
2 % |
6.000 € |
Einen Einfluss hat auch die Lage Ihrer Immobilie – die Grunderwerbsteuer ist z.B. länderspezifisch geregelt. Ein direkter Vergleich zwischen den Baunebenkosten bei einem Neubau in Bayern und NRW gibt einen guten Einblick in die zu erwartenden Unterschiede:
- Grunderwerbsteuer von 3,5 % in Bayern liegt bei 10.500 Euro
- Grunderwerbsteuer von 6,5 % in NRW liegt bei 19.500 Euro
Mit Blick auf Neubauten vs. Fertighäuser unterscheiden sich die Baunebenkosten allerdings kaum. Dennoch: Ihre tatsächlichen Kosten müssen Sie individuell berechnen, um genaue Zahlen zu bekommen. Dabei hilft Ihnen unser Nebenkostenrechner.
Wachsam planen & gelassen bleiben: Baunebenkosten für Ihr Haus müssen kein Stolperstein sein!
Die Baunebenkosten sind ein Faktor, den Sie bei der Planung Ihres Bauprojekts auf keinen Fall außer Acht lassen sollten – denn sonst kann Ihr Finanzierungsplan schnell aus den Fugen geraten.
Nutzen Sie deshalb professionelle Hilfsmittel wie den Nebenkostenrechner von mybaufinanzierung, um ihre Baunebenkosten zu berechnen, oder lassen Sie sich direkt von Experten beraten – nehmen Sie dazu einfach Kontakt mit uns auf und fragen Sie ein Finanzierungsangebot an.

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